Abschnitt IV - Strafen

Regel 401 - Strafen
(a) Die Strafen werden in effektiver Spielzeit berechnet und wie folgt eingestuft:

1. Kleine Strafen
2. Kleine Bankstrafen 
3. Große Strafen 
4. Disziplinarstrafen 
5. Matchstrafen 
6. Strafschuss 

(b) Wenn von einem Spieler oder Mannschafts-Offiziellen ein Verstoß begangen wird, während das Spiel nicht im Gang ist, kommt die gleiche Strafe zur Anwendung, als ob das Spiel im Gang wäre.


Regel 402 - Kleine Strafen
(a) Bei einer KLEINEN STRAFE muss ein Spieler, Torhüter ausgenommen, das Spielfeld für zwei Minuten verlassen, Während dieser Zeit darf er nicht durch einen Ersatzspieler vertreten werden. Wenn nach effektiver Zeit gespielt wird und eine kleine Strafe oder eine kleine Bankstrafe endet, ist es der Mannschaft gestattet, während einer Spielunterbrechung einen zusätzlichen Spieler auf das Spielfeld zu bringen. Der bestrafte Spieler muss bis zum darauf folgenden Einwurf auf der Strafbank bleiben.

(b) Bei einer KLEINEN BANKSTRAFE muss ein Spieler der bestraften Mannschaft, Torhüter ausgenommen, das Spielfeld für zwei Minuten verlassen. Während dieser Zeit darf er nicht durch einen Ersatzspieler vertreten werden. Jeder nicht bestrafte Spieler, Torhüter ausgenommen, kann vom Coach oder Manager zum Verbüßen der Strafe bestimmt werden. Der betreffende Spieler hat die Strafe sofort anzutreten.

(c) Wenn die gegnerische Mannschaft ein Tor erzielt, während eine Mannschaft infolge einer oder mehrerer kleiner Strafen oder kleiner Bankstrafen in der Minderheit ist, endet die erste dieser Strafen automatisch. „In der Minderheit bedeutet“ dass die Mannschaft in dem Augenblick, wo das Tor geschossen wird, gegenüber der sich auf dem Spielfeld befindlichen gegnerischen Mannschaft zahlenmäßig unterlegen ist. Die kleine Strafe oder die kleine Bankstrafe, die automatisch endet, ist jene, welche die Minderheit für die Mannschaft verursacht hat. Wenn jedoch von der gleichen Anzahl von Spielern beider Mannschaften die gleiche Anzahl kleiner Strafen verbüßt wird, ist keine Mannschaft in der Minderheit. Diese Regel gilt auch, wenn durch einen Strafschuss ein Tor erzielt wurde oder bei einem zuerkannten Tor.

(d) Wenn die kleinen Strafen von zwei Spielern der gleichen Mannschaft zum gleichen Zeitpunkt enden, hat der Kapitän dieser Mannschaft dem Schiedsrichter bekannt zu geben, weicher der Spieler zuerst wieder auf das Spielfeld kommt, der Schiedsrichter unterrichtet hiervon den Strafzeitnehmer.

(e) Erhält ein Spieler gleichzeitig eine große und eine kleine Strafe, ist von ihm zuerst die große Strafe zu verbüßen, ausgenommen es handelt sich um gleichzeitige große Strafen; in diesem Fall ist die kleine Strafe zuerst zu verbüßen.

(f) Wenn gleichzeitig kleine Strafen gegen Spieler beider Mannschaften verhängt werden, haben die bestraften Spieler auf der Strafbank Platz zu nehmen. Sie dürfen die Strafbank nicht vor der ersten, dem Ablauf ihrer Strafen folgenden Spielunterbrechung verlassen. Für eine gleiche Anzahl von kleinen Strafen oder gleichzeitigen kleinen Strafen von gleicher Dauer an beide Mannschaften sind die auf eine solche Weise bestraften Spieler sofort auszutauschen. Die Strafen der ersetzten Spieler sind nicht als aufgeschobene Strafen zu werten. 


Regel 403 - Große Strafen
(a) Bei der ersten GROSSEN STRAFE in einem Spiel muss ein Spieler, Torhüter ausgenommen, das Spielfeld für fünf Minuten verlassen. Während dieser Zeit darf er nicht durch einen Austauschspieler ersetzt werden.

(b) Bei der zweiten großen Strafe im selben Spiel an denselben Spieler oder Torhüter wird zusätzlich zur großen Strafe gegen den Spieler eine Spieldauer-Disziplinarstrafe verhängt. Diese Spieldauerdisziplinarstrafe tritt an die Stelle einer für den Verstoß zu verhängen den Spieldauer-Disziplinarstrafe.

(c) Wenn gleichzeitig große Strafen oder gleichzeitige Strafen von gleicher Dauer, einschließlich einer großen Strafe, gegen Spieler beider Mannschaften verhängt werden, haben die bestraften Spieler auf der Strafbank Platz zu nehmen. Sie dürfen die Strafbank nicht vor der ersten, dem Ablauf ihrer Strafen folgenden Spielunterbrechung verlassen. Für eine gleiche Anzahl von großen Strafen oder gleichzeitigen großen Strafen von gleicher Dauer, einschließlich einer großen Strafe an beide Mannschaften, sind die auf eine solche Weise bestraften Spieler sofort auszutauschen. Die Strafen der ersetzten Spieler sind nicht als aufgeschobene Strafen zu werten. Wo es notwendig ist festzustellen, weicher der bestraften Spieler die aufgeschobene Strafe nach Regel 408 zu verbüßen hat, hat die bestrafte Mannschaft das Recht, hierüber zu entscheiden, wobei dies nicht im Widerspruch zu Regel 402 stehen darf. 

(d) Wenn gleichzeitig Strafen verschiedener Dauer (jeweils einschließlich einer großen Strafe) gegen einen Spieler jeder Mannschaft verhängt werden, haben alle bestraften Spieler auf der Strafbank Platz zu nehmen. Sie dürfen die Strafbank nicht vor der ersten dem Ablauf ihrer Strafen folgenden Spielunterbrechung verlassen. Jene Strafen, die Ungleichheit in der gesamten Strafzeit verursachen, sind zuerst durch die bestraften Spieler auf normale Weise zu verbüßen. Für die großen Strafen eines jeden Spielers ist sofortiges Austauschen gestattet. 


Regel 404 - Disziplinarstrafen
(a) Eine DISZIPLINARSTRAFE hat zur Folge, dass der Spieler, Torhüter ausgenommen, für die Dauer von zehn Minuten entfernt wird; es ist jedoch gestattet, dass ein auf diese Weise entfernter Spieler sofort durch einen anderen Spieler ersetzt wird. Ein Spieler, dessen Disziplinarstrafe abgelaufen ist, muss bis zur nächsten Spielunterbrechung auf der Strafbank bleiben. Sofern nicht nach den Regeln 402 und 403 betreffend gleichzeitige Strafen sofortiger Ersatz gestattet ist, hat die bestrafte Mannschaft für einen Spieler, gegen den zum gleichen Zeitpunkt eine kleine oder große Strafe und eine Spieldauerdisziplinarstrafe oder eine große Disziplinarstrafe verhängt wird, sofort einen zusätzlichen nicht bestraften Spieler, Torhüter ausgenommen, auf die Strafbank zu setzen. Ein solcher Spieler darf nicht ausgewechselt werden. Jeder Verstoß gegen diese Bestimmung ist als illegaler Austausch nach Regel 205 zu werten.

(b) Eine SPIELDAUER-DISZIPLINARSTRAFE zieht die Sperre des Spielers für den Rest des Spieles nach sich, es ist jedoch gestattet, dass ein auf solche Weise entfernter Spieler ersetzt wird.

(c) Ein Spieler oder Mannschaftsoffizieller, der an einem Spieler eine Spieldauer-Disziplinarstrafe verursacht, ist für das nächste Spiel jener Mannschaft zu sperren. Der Schiedsrichter ist verpflichtet, alle Spieldauer-Disziplinarstrafen und sämtliche damit im Zusammenhang stehenden Umstände unmittelbar nach dem Spiel den Ligaverantwortlichen zu melden. Die Verhängung eventueller weiterer Strafen obliegt zur Gänze den Liga-Verantwortlichen. Für alle Spieldauerdisziplinarstrafen, unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt sie verhängt wurden, sind gegen den schuldigen Spieler im Spielbericht insgesamt zehn Minuten zu vermerken.

(d) Eine SCHWERE DISZIPLINARSTRAFE zieht die Sperre eines Spielers oder Mannschafts-Offiziellen für den Rest der Spielzeit nach sich; es ist jedoch gestattet, dass ein auf diese Weise entfernter Spieler durch einen anderen Spieler ersetzt wird.

Der Schiedsrichter hat alle schweren Disziplinarstrafen und die damit im Zusammenhang stehenden Umstände unmittelbar nach dem Spiel - Nur für Ligenspielbetrieb: - den Liga-Verantwortlichen zu melden. Die Liga-Verantwortlichen sind ermächtigt, weitere Strafen zu verhängen.

Für alle schweren Disziplinarstrafen, unabhängig davon, wann sie verhängt wurden, sind gegen den schuldigen Spieler im Spielbericht insgesamt zehn Minuten zu vermerken. 

(e) Ein Spieler, gegen den eine schwere Disziplinarstrafe verhängt wurde, bleibt so lange von der Teilnahme an jeglichem Spiel- oder Trainingsbetrieb gesperrt, bis der Fall von den Verantwortlichen behandelt wurde. 

Nur für Ligenspielbetrieb: (Innerhalb von 30 Tagen nach dem Zwischenfall muss eine Verhandlung stattfinden und eine Entscheidung hinsichtlich eventueller weiterer Disziplinarmaßnahmen getroffen werden. Sollte es den Liga-Verantwortlichen nicht möglich sein, eine Verhandlung durchzuführen, endet die Sperre automatisch nach 30 Tagen. 

(f) Ein Mannschafts-Offizieller, gegen den eine Spieldauerdisziplinarstrafe oder eine schwere Disziplinarstrafe verhängt wurde, darf weder in der Nähe der Mannschaftsbank sitzen noch auf irgendeine Weise den Versuch unternehmen, das Spiel der Mannschaft zu beeinflussen. 


Regel 405 - Matchstrafen
(a) Eine MATCHSTRAFE hat die Sperre eines Spielers für den Rest der Spielzeit zur Folge, und der schuldige Spieler ist sofort in die Umkleidekabine zu beordern. Sofern nicht nach den Regeln 403 und 405 Betreffend gleichzeitige Strafen sofortiger Ersatz gestattet ist, hat die bestrafte Mannschaft unverzüglich einen nicht bestraften Spieler, Torhüter ausgenommen, zum Verbüßen der Fünf-Minuten-Strafe auf die Strafbank zu setzen. Ein solcher Spieler darf nicht ausgewechselt werden.

Der Spieler hat außerdem auch eine eventuell zusätzlich gegen den Spieler verhängte kleine oder große Strafe zu verbüßen, sofern nicht nach den Regeln 403 und 405 betreffend gleichzeitige Strafen sofortiger Ersatz gestattet ist.

Der Schiedsrichter ist verpflichtet, alle Matchstrafen und sämtliche damit im Zusammenhang stehenden Umstände unmittelbar nach dem Spiel den Liga-Verantwortlichen zu melden. Die Verhängung eventueller weiterer Strafen obliegt zur Gänze den Liga-Verantwortlichen.

Für alle Matchstrafen, unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt sie verhängt wurden, sind gegen den schuldigen Spieler im Spielbericht insgesamt zehn Minuten zu vermerken.

(b) Wenn gegen einen oder mehrere Spieler beider Mannschaften gleichzeitig Matchstrafen oder gleichzeitig große Strafen in Verbindung mit Matchstrafen verhängt wurden, findet hinsichtlich des Austausches der Spieler Regel 403 Große Strafen - Anwendung.

(e) Ein Spieler, gegen den eine Matchstrafe verhängt wurde, bleibt so lange von der Teilnahme an jeglichem Spiel oder Trainingsbetrieb gesperrt, bis der Fall von den Liga-Verantwortlichen behandelt wurde.

Innerhalb von 30 Tagen nach dem Zwischenfall muss eine Verhandlung stattfinden und eine Entscheidung hinsichtlich eventueller weiterer Disziplinarmaßnahmen getroffen werden. Sollte es den Liga-Verantwortlichen nicht möglich sein, eine Verhandlung durchzuführen, endet die Sperre automatisch nach 30 Tagen.


Regel 406 - Strafschuss

(a) Bei einer Regelverletzung, für die ein Strafschuss zu verhängen ist, ist wie folgt vorzugehen:

Der Schiedsrichter hat den Spieler, der zum Schuss berechtigt ist, als den richtigen Mann zu identifizieren und hierauf den Puck/Ball auf den Anspielpunkt in der Mitte des Spielfeldes zu legen. Der den Strafschuss ausführende Spieler hat auf den Pfiff des Schiedsrichters hin den Puck/Ball zu spielen und zu versuchen, ein Tor zu erzielen. Sobald der Puck/Ball vom Spieler, der den Schuss auszuführen hat, berührt wurde, muss er in Richtung gegnerische Torlinie in Bewegung bleiben, und sobald er geschossen wurde, ist die Aktion als beendet zu betrachten. Aus einem Rückpraller jeglicher Art kann kein Tor erzielt werden. Sobald der Puck/Ball die Torlinie überquert hat, ist der Strafschuss beendet.

Nur ein als Torhüter, Ersatz-Torhüter oder vorläufiger Torhüter erklärter Spieler darf zur Verteidigung gegen einen Strafschuss eingesetzt werden.

(b) Der Torhüter muss im Torraum bleiben, bis der Schiedsrichter den Pfiff abgibt, um den Beginn des Strafschusses anzuzeigen. Im Falle einer Verletzung dieser Regel oder eines durch einen Torhüter verursachten Fouls hat der Schiedsrichter die Ausführung des Schusses zu gestatten. Sollte der Schuss misslungen sein, muss der Schiedsrichter den Schuss wiederholen lassen.

Der Torhüter darf auf jegliche Weise versuchen, den Schuss abzufangen, ausgenommen ist das Werfen des Stockes oder eines anderen Gegenstandes; in einem solchen Fall wird ein Tor zugesprochen.

(b) In jenen Fällen, wo ein Strafschuss nach Regel 609 für absichtliches Aushängen des Torpfostens oder Entfernen des Helmes/der Gesichtsmaske während eines steilen Durchbruchs gemäß Regel 609 - Spielverzögerung, Regel 625 - Unerlaubter Eintritt ins Spiel, Regel 636 - Werfen des Stockes, und Regel 639 - Foul von hinten, verhängt wurde, hat der Schiedsrichter jenen Spieler, an dem das Foul verübt wurde, als den Spieler zu bestimmen, der den Strafschuss ausführt.

In jenen Fällen, wo ein Strafschuss nach Regel 612 für das Fallen auf den Puck/Ball im Torraum oder Regel 616 für das Aufheben des Pucks/Balles innerhalb des Torraums verhängt wurde, wird der Strafschuss ausgeführt von einem Spieler, der vom Kapitän der schuldlosen Mannschaft aus den Spielern, die sich zum Zeitpunkt, als das Foul verübt wurde, auf dem Spielfeld befanden, ausgewählt wurde. Dem Schiedsrichter ist zu melden, welcher Spieler den Strafschuss ausführen soll. Eine nachträgliche Änderung ist nicht möglich.

Sollte der Spieler, der von einem Schiedsrichter zur Ausführung eines Strafschusses bestimmt wurde, aufgrund von Verletzung hierzu nicht in der Lage sein, kann der Schuss ausgeführt werden von einem Spieler, der vom Kapitän der schuldlosen Mannschaft aus den Spielern, die sich zum Zeitpunkt, als das Foul verübt wurde, auf dem Spielfeld befanden, ausgewählt wurde. Dem Schiedsrichter ist zu melden, welcher Spieler den Strafschuss ausführen soll. Eine nachträgliche Änderung ist nicht möglich. 

(c) Sollte der Spieler, für den ein Strafschuss verhängt wurde, im gleichen Zusammenhang bzw. unter den gleichen Umständen entweder vor oder nach dem Verhängen des Strafschusses ein Foul verüben, ist ihm die Ausführung des Strafschusses gestattet, bevor er sich zum Verbüßen der Strafe auf die Strafbank zu begeben hat. Eine Ausnahme bilden Spieldauerdisziplinarstrafen und schwere Disziplinarstrafen oder Matchstrafen; in einem solchen Fall muss der Strafschuss ausgeführt worden von einem Spieler, der vom Kapitän der schuldlosen Mannschaft aus den Spielern, die sich zum Zeitpunkt, als das Foul verübt wurde, auf dem Spielfeld befanden, ausgewählt wurde. 

Wenn zu dem Zeitpunkt, als der Strafschuss verhängt wurde, der Torhüter der bestraften Mannschaft sich vom Spielfeld entfernen musste und durch einen anderen Spieler ersetzt wurde, muss dem Torhüter die Erlaubnis erteilt werden, auf das Spielfeld zurückzukehren, bevor der Strafschuss ausgeführt wird. 

(d) Während der Strafschuss ausgeführt wird, haben alle Spieler beider Mannschaften, ausgenommen jene, die am Strafschuss beteiligt sind, sich vom Spielfeld zu entfernen und auf die Spielerbänke zu begeben. 

(e) Wenn der den Strafschuss ausführende Spieler während des Schusses von einem Spieler der gegnerischen Mannschaft behindert oder abgelenkt wurde, wird ein Tor zugesprochen.

(f) Wenn durch einen Strafschuss ein Tor erzielt wurde, findet der Einwurf am Anspielpunkt in der Mitte des Spielfeldes statt. Wurde kein Tor erzielt, findet der Einwurf an einem der Endanspielpunkte jener Zone, in der der Strafschuss ausgeführt wurde, statt. 

(g) Unabhängig davon, ob durch einen Strafschuss ein Tor erzielt wurde, gilt die folgende Regelung für das Verhängen weiterer Strafen:

1. Wenn die Regelverletzung eine große Strafe, eine Matchstrafe oder eine Disziplinarstrafe zur Folge hatte, wird zusätzlich zum Strafschuss die betreffende Strafe verhängt.

2. Wenn es sich um eine kleine Strafe oder kleine Bankstrafe gehandelt hat, wird außer dem Strafschuss keine Strafe verhängt. 

(h) Wenn das Foul, welches den Strafschuss zur Folge hat, in der effektiven Spielzeit verübt wurde, ist der Strafschuss unmittelbar nach der normalen Spielunterbrechung zu verhängen und auszuführen.

Die Zeit, die für die Ausführung eines Strafschusses benötigt wird, darf nicht als reguläre Spielzeit angerechnet werden. 


Regel 407 - Strafen für den Torhüter
(a) Für eine Regelverletzung, die eine kleine Strafe, eine große Strafe oder eine Disziplinarstrafe zur Folge hat, darf kein Torhüter auf die Strafbank geschickt werden; an seiner Stelle muss ein Mitspieler, der sich zum Zeitpunkt des Vergehens auf dem Spielfeld befand, die Strafe verbüßen. Der betreffende Spieler muss vom Trainer hierzu bestimmt werden; ein Wechsel ist nicht zulässig. 

(b) Wenn gegen einen Torhüter eine Spieldauer-Disziplinarstrafe verhängt wurde, muss ein gerade verfügbarer Mitspieler oder Ersatz- bzw. vorläufiger Torhüter dessen Stelle einnehmen, dem betreffenden Spieler muss die volle Torhüter-Ausrüstung erlaubt werden. 

(c) Wenn gegen einen Torhüter eine Matchstrafe verhängt wurde, muss ein gerade verfügbarer Mitspieler oder Ersatz- bzw. vorläufiger Torhüter dessen Stelle einnehmen. Dem betreffenden Spieler muss die volle Torhüter Ausrüstung erlaubt werden. Es kommen jedoch alle zusätzlichen Strafen, die nach den Regeln für Matchstrafen vorgesehen sind, zur Anwendung, und gegen die schuldige Mannschaft muss die entsprechende Strafe verhängt werden. Eine solche Strafe ist von einem weiteren Mitspieler, der sich zum Zeitpunkt des Vergehens auf dem Spielfeld befand, zu verbüßen. Der betreffende Spieler ist vom Trainer über den spielenden Kapitän zu bestimmen; ein Wechsel ist nicht zulässig. 

(d) Alle gegen einen Torhüter verhängten Strafen, unabhängig davon, durch wen sie verbüßt werden, sind im Spielbericht gegen den Torhüter zu vermerken. 

(e) An einen Torhüter, der sich über die Mittellinie hinaus auf irgendeine Weise am Spiel beteiligt, ist eine kleine Strafe zu verhängen.


Regel 408 - Aufgeschobene Strafen
(a) Wenn ein dritter Spieler einer Mannschaft bestraft wird, während zwei Spieler der gleichen Mannschaft bereits Strafen verbüßen, kann die Strafzeit des dritten Spielers erst beginnen, nachdem die Strafzeit eines der beiden vorher bestraften Spieler abgelaufen ist. Ungeachtet dessen muss sich der dritte bestrafte Spieler sofort auf die Strafbank begeben; er kann jedoch von einem Ersatzspieler so lange vertreten werden, bis seine Strafzeit beginnt. 

(b) Wenn drei Spieler einer Mannschaft zur gleichen Zeit Strafen zu verbüßen haben und wegen der Regel betreffend aufgeschobener Strafen für den dritten bestraften Spieler ein Ersatzspieler auf dem Spielfeld ist, kann keiner der drei bestraften Spieler von der Strafbank auf das Spielfeld zurückkehren, bevor das Spiel unterbrochen wurde. Ein Spieler, dessen komplette Strafe abgelaufen ist, kann nach der Spielunterbrechung auf das Spielfeld zurückkehren.

Wenn die bestrafte Mannschaft nach Ablauf Ihrer Strafen berechtigt ist, mehr als drei Spieler auf dem Spielfeld zu haben, muss der Strafzeitnehmer den Spielern in der Reihenfolge, in der ihre Strafen ablaufen, die Erlaubnis erteilen, auf das Spielfeld zurückzukehren.

(c) Im Falle von aufgeschobenen Strafen dürfen die bestraften Spieler, deren Strafen abgelaufen sind, erst bei einer Spielunterbrechung auf das Spielfeld zurückkehren.

Wenn die Strafen von zwei Spielern der gleichen Mannschaft zum gleichen Zeitpunkt ablaufen, hat der Kapitän jener Mannschaft dem Schiedsrichter bekannt zu geben, welcher der beiden Spieler zuerst auf das Spielfeld zurückkehren soll, und der Schiedsrichter hat den Strafzeitnehmer entsprechend zu instruieren.

Wenn zum gleichen Zeitpunkt gegen verschiedene Spieler derselben Mannschaft eine große und eine kleine Strafe verhängt werden, hat die kleine Strafe als die zuerst verhängte Strafe zu gelten.


Regel 409 - Anzeigen von Strafen
(a) Wenn durch einen Spieler jener Mannschaft, die im Besitz des Pucks/Balles ist, eine Regelverletzung begangen wurde, hat der Schiedsrichter das Spiel sofort zu unterbrechen und gegen den (die) schuldigen Spieler die Strafe(n) zu verhängen.

(b) Wenn eine Regelverletzung, die eine kleine Strafe, eine kleine Bankstrafe, eine große Strafe oder eine Disziplinarstrafe nach sich zieht, von einem Spieler jener Mannschaft, die nicht im Besitz des Pucks / Balles ist, begangen wurde, hat der Schiedsrichter durch Hochheben des Armes die Verhängung einer aufgeschobenen Strafe anzuzeigen und nach Beendigung der Spielphase durch die Mannschaft im Besitz des Pucks / Balles das Spiel sofort zu unterbrechen und die Strafe gegen den schuldigen Spieler zu verhängen.

Beendigung des Spieles durch die Mannschaft im Besitz des Pucks/Balles nach dieser Regel bedeutet, dass der Puck/Ball in den Besitz und unter die Kontrolle eines gegnerischen Spielers gelangt oder blockiert sein muss. Ein Abprallen vom Torhüter, dem Tor oder den Banden oder ein etwaiger zufälliger Kontakt mit dem Körper oder der Ausrüstung eines gegnerischen Spielers fällt nicht unter diese Bestimmung.

(c) Der darauf folgende Einwurf hat an jenem Anspielpunkt, welcher der Stelle, wo sich der Puck/Ball zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung befand, am nächsten liegt, zu erfolgen, es sei denn, die Spielunterbrechung findet in der Angriffszone des bestraften Spielers statt. In diesem Fall ist der Einwurf am nächsten speziellen Anspielpunkt durchzuführen.

(c) Wenn es sich bei der zu verhängenden Strafe um eine kleine Strafe handelt und durch das Spiel der schuldlosen Mannschaft ein Tor erzielt wurde, ist die kleine Strafe nicht auszusprechen; alle anderen kleinen Strafen, großen Strafen oder Matchstrafen sind aber auf normale Weise zu verhängen, unabhängig davon, ob ein Tor erzielt wurde oder nicht.

(d) Wenn der Puck/Ball als direkte Folge der Aktion eines Spielers der schuldlosen Mannschaft in deren Tor gelangt, nachdem der Schiedsrichter eine Strafe angezeigt hat, jedoch bevor das Spiel unterbrochen wurde, ist das Tor anzuerkennen und die angezeigte Strafe auf die normale Art zu verhängen.

(e) Wenn der Schiedsrichter gegen eine Mannschaft, die sich durch eine oder mehrere kleine Strafen oder kleine Bankstrafen bereits in der Minderheit befindet, eine/mehrere weitere kleine Strafe(n) anzeigt und die schuldlose Mannschaft ein Tor erzielt, bevor der Pfiff abgegeben wurde, ist das Tor anzuerkennen und die aufgeschobene(n) Strafe(n) zu verhängen. Die noch zu verbüßende kleine Strafe, aufgrund derer die Mannschaft in die Minderheit gelangte, ist dann automatisch beendet.

(f) Sollte derselbe schuldige Spieler in derselben Spielphase, entweder bevor oder nachdem der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hat, weitere Fouls verüben, hat er die dafür ausgesprochenen Strafen nacheinander zu verbüßen.

(g) Alle kleinen Strafen und kleinen Bankstrafen, die sich nach einem Torschuss oder während der Spielunterbrechung, in der ein Strafschuss versucht wird, ereignen, sind dieser Regel zufolge auf normale Art zu verbüßen.


Regel 410 - Ergänzende Disziplinarmaßnahmen
(a) Neben den nach diesen Regeln verhängten Sanktionen liegt es im Ermessen der Liga-Verantwortlichen, nach Beendigung des Spieles jeden Vorfall, der sich in dessen Verlauf ereignete, zu untersuchen und für jegliche vor, während oder nach einem Spiel durch einen Spieler oder Mannschafts-Offiziellen begangene Verstöße zusätzliche Maßnahmen zu verhängen, unabhängig davon, ob ein solcher Verstoß bereits vom Schiedsrichter bestraft wurde oder nicht.

(b) Alle im Laufe einer IIHF-Meisterschaft verhängten Sperren müssen im gleichen Turnier verbüßt werden. Wenn die Dauer der Sperre über das Turnier hinausgeht und eine aufgestiegene Mannschaft betrifft, ist das Disziplinar-Komitee des folgenden Turniers allein befugt, über die Spielberechtigung der (des) betreffenden Spieler(s) zu befinden.


Letzte Seitenänderung: 26.05.2002
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